Wangen erkämpft sich Punkt in spannendem Auswärtsspiel
In Hälfte zwei gelang es der MTG Wangen, das Spiel beim TV Neuhausen/Erms in der Handball-Regionalliga zu drehen - Yannik Schopp verletzte sich am Knöchel.
Ein erfolgreicher Wurf des TV Neuhausen/Erms ins leere Wangener Tor führte am Ende in der Hofbühlhalle zu einem 33:33-Remis (17:21) am dritten Spieltag der Handball-Regionalliga. „Nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit, insbesondere nach der letzten viertel Stunde, fühlte es sich eher wie ein verlorener Punkt an, aber es wäre vermessen zu sagen, enttäuscht zu sein. Den Auswärtspunkt nehmen wir dankbar mit und den haben wir uns hart erarbeitet“, bilanzierte Wangens Coach nach dem Spiel am Samstag.
“In Halbzeit eins war die Abwehr, hauptsächlich im Zentrum, nicht aggressiv genug.”
Tobias Müller, MTG-Trainer
Die Allgäuer starteten holprig in die Partie. Von Anfang an hatten die Ermstaler das Zepter in der Hand, und Wangen musste immer wieder Rückstände aufholen. „In Halbzeit eins war die Abwehr, hauptsächlich im Zentrum, nicht aggressiv genug, beziehungsweise nicht auf den Punkt genau gespielt, so sind immer wieder nach einfachen Kreuzbewegungen und Eins-gegen-Eins-Situationen große Räume für Neuhausen entstanden, die sie im Kreisläuferspiel genutzt haben. Unterm Strich war die erste Halbzeit deckungsmäßig zu passiv“, meinte Müller, der dies auch zur Pause in der Kabine thematisierte.
MTG legt noch eine Schippe drauf
Um das Spiel zu drehen, lautete seine Marschrichtung für die zweiten 30 Minuten: „Wenn wir es schaffen, das Tempo hochzuhalten und die Abwehr zu stabilisieren, dann können wir wieder zurückkommen.“ Es hat funktioniert. Obwohl Yannik Schopp aufgrund einer Knöchelverletzung in der zweiten Hälfte komplett ausfiel, erzielte die MTG in der 44. Minute das 25:25. Nur zwei Minuten später, beim nächsten Remis, nahm Müller die nächste Auszeit: „Ich wollte noch mal etwas Ruhe ins Spiel reinbringen. Das hat auch gut funktioniert.“ Das ausgelobte Etappenziel war erreicht und Wangens Coach forderte von seinen Jungs, „noch mal eine Schippe aufs Tempo draufzulegen.“ Die MTG-Jungs drückten noch mehr aufs Gas und Wangen erspielte sich einen Drei-Tore-Vorsprung (33:30, 57.).
Eine laut Müller „unglückliche Zeitstrafe (59.) für Max Weber, für die er nichts konnte“ bescherte den Wangenern dann das zweite Gegentor in Unterzahl zum 33:32 zu Beginn der letzten Minute. Nach dem Ausgleichstreffer der Gastgeber ins leere Tor blieben der MTG noch 30 Sekunden für einen möglichen Sieg. „Mit ein bisschen Glück hätten wir über den Kreis noch einen Siebenmeter bekommen, so war es nur ein Freiwurf, den wir fünf Sekunden vor Schluss nicht mehr nutzen konnten“, bedauerte Müller.
“So können wir weitermachen und auftreten. Ich bin sehr zuversichtlich.”
Tobias Müller
Der erste Auswärtspunkt ist geschafft und die Bilanz der MTG Wangen mit 3:3 Punkten nach drei Spieltagen kann sich in der sehr ausgewogenen Regionalliga sehen lassen. „Das ist ein Punkt der Kategorie ‚absolut verdient und hart erarbeitet'. So können wir weitermachen und auftreten. Ich bin sehr zuversichtlich“, lobte Müller deshalb und war auch Stolz auf die Variabilität im Angriffsspiel seiner Jungs. Das ausgewogene Torverhältnis spiegelte dies am Samstag wider. „Wir waren von der Spielanlage sehr variabel, was uns schwer zu lesen macht und zeigt, dass wir einfach gute Antworten taktisch liefern können“, so Müller, der nächste Woche seine Jungs in drei Trainingseinheiten wieder auf den nächsten Gegner TSB Schwäbisch Gmünd für Samstag, 20 Uhr, in der Hölle Süd einstellen wird.
Für die MTG spielten: Hölle, Wenzel (beide Tor); Fischer (4 Tore), Pentzlin (1), Tobehn, Schopp (1), Mücke (4), E. Mayer (4), Natterer (2), Sellschopp (5), A. Mayer (7, 2 Siebenmeter/ 2 Tore), Kuhnt, Vonier (3), Gapp (2).
Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)