Misslungener Auftakt für die MTG Wangen

Am ersten Spieltag in der Regionalliga fahren Wangens Handballer beim Aufsteiger SG Heddesheim eine bittere Niederlage ein. Jetzt gilt es, beim ersten Heimspiel zu punkten.

Auf der langen Heimfahrt am Sonntag war die Stimmung nach dem ersten Regionalliga-Spiel bei der SG Heddesheim im Bus nicht gut. Wangens Handballer mussten die hohe Niederlage in der Nordbadenhalle mit 29:40 (17:19) wohl oder übel akzeptieren und Kapitän Aaron Mayer sparte nicht an Eigenkritik: „Man kann schon ein bisschen vom Kollektivversagen sprechen.“ Die Enttäuschung war groß und Trainer Tobias Müller bedauerte: „Solche Spiele gibt es, aber wenn die Saison losgeht und wir so lange in der Vorbereitung miteinander gearbeitet und gekämpft haben, dann war das Thema schon ernüchternd.“

In Halbzeit eins auf Augenhöhe

Die über vier Stunden dauernde Anfahrt wollte keiner dafür verantwortlich machen. „Wir kamen eigentlich ganz ordentlich rein. Von Anfang an laufen wir ein bisschen hinterher und lassen schon da sehr viel Potenzial nach oben vermissen“, resümierte Mayer das Spiel bis zur Pause. Die Löwen von Heddesheim dominierten das Spiel, konnten sich aber von den Allgäuer Gästen nicht wirklich absetzen. Mehr als zwei Tore Vorsprung war in Hälfte eins für die SG nicht drin.

„In der Kabine haben wir gesagt, dass wir eigentlich schlecht spielen. Das Beste war noch das Ergebnis“, so Mayer. Trainer Müller hatte noch Hoffnung: „Ich war absolut überzeugt, dass wir es in der zweiten Halbzeit drehen.“ Danach sah es in den ersten Minuten auch aus. Bis zur 33. Minute setzte sich das Spiel aus Hälfte eins noch fort, aber dann distanzierte sich Heddenheim durch einen Drei-Tore-Lauf mit 23:19 (36.). „Wir sind in der zweiten Halbzeit einfach nicht besser geworden. Umso länger das Spiel gelaufen ist, um so mehr sind uns die Felle davon geschwommen“, bedauerte auch Wangens Kapitän.

Mangelndes Defensivspiel

Heddesheim baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Neuzugang Gianluca Pauli (9 Tore) und Rouven Hoffmann (11 Tore) waren bei den Löwen nicht zu stoppen. Müller machte vor allem das mangelnde Torhüter- und Defensivspiel seiner Mannschaft dafür verantwortlich: „Die Jungs waren viel zu passiv in der Defensive. Wir haben mit dem Mut der Verzweiflung Schläge eingeholt, in dem wir 40 Sekunden gut decken, dann macht einer einen Fehler oder der Ball rutscht beim Torhüter durch. Das war entscheidend, dass wir defensiv hinten nicht so standen, dass wir mit Tempogegenstößen Tore erzielen konnten.“ Die Höhe der Niederlage war am Ende für die Allgäuer schon fast egal, denn so oder so war die bittere Pille groß.

Für die Löwen war es ein „Auftakt nach Maß“ und ihr Trainer bestätigte Müller, dass „sie am, bis über ihrem Limit gespielt haben. Das ist auch Teil der Wahrheit und wir waren definitiv unter unseren Möglichkeiten.“

Müllers Plan „bei den Heimspielen Punkte sammeln und auswärts Nadelstiche setzen“, ging im ersten Rutsch nicht auf. Jetzt wird am Montag „das Debakel“ (Müller) aufgearbeitet und Dienstag und Donnerstag liegt der Fokus bereits auf dem ersten Heimspiel gegen den HC Neuenbürg (Samstag, 20 Uhr) in der Hölle Süd.

“Wir müssen die Intensität im Training hochschrauben.”

MTG-Trainer Tobias Müller

„Ich bleibe bei meinem Credo, man spielt so, wie man trainiert. Das ist Punkt eins. Punkt zwei, wir müssen die Intensität im Training hochschrauben“, sagt Wangens Coach und Aaron Mayer stimmt ihm zu: „Wir werden das aufarbeiten und spätestens am Dienstag den Fokus auf das nächste Spiel setzen. Wir haben am Samstag einen guten Gegner und dementsprechend gilt es, unseren Job unter der Woche zu machen und am Samstag im ersten Heimspiel auch den ersten Heimsieg einzufahren.“

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Wenzel (beide Tor); Fischer (3 Tore), Pentzlin, Weber (5), Schopp (1), Mücke (3), Tobehn, E. Mayer, Natterer (5), Sellschopp (3), A. Mayer, Kuhnt (4), Vonier (4), Gapp (1, 1 Siebenmeter/ 1 Tor).

Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)

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