Männer 1 verlieren Torspektakel in Steißlingen
In der Handball-Regionalliga drehte sich nach 14 Minuten die Partie zwischen der MTG Wangen und TuS Steißlingen. Aaron Mayer verletzte sich in Hälfte zwei.
Es war eine stille Heimfahrt für Wangens Handballer nach dem Regionalliga-Spiel gegen TuS Steißlingen am Samstagabend. Die Gastgeber feuerten ein wahres Schützenfest gegen die MTG Wangen ab. „Ich habe gut daran getan, gestern nichts dazu zu sagen. Das wäre vernichtend gewesen“, sagte MTG-Trainer Tobias Müller am Morgen nach der 30:42-Pleite (16:20) seiner Jungs.
Zunächst starteten beide Mannschaften auf Augenhöhe in die Partie - der Einbruch Wangens war nicht abzusehen. Ersten Gesprächsbedarf hatte Müller in der 15. Minute, als Wangen mit 10:11 zurücklag: „Das ist der Horror als Trainer, wenn du eine Auszeit nimmst, um nachzujustieren und wachzurütteln und kriegst danach einen 0:4-Lauf.“
Wir haben uns einfach von der schlechtesten Seite gezeigt, mit Fehlwürfen, technischen Fehlern und Fehlpässen.
MTG-Trainer Tobias Müller
Steißlingen verwaltete seinen Vorsprung bis zum Seitenwechsel erfolgreich und mit vier Toren Rückstand ging es für die MTG Wangen in die Pause. Noch war die Begegnung nicht entschieden, aber die Allgäuer fanden in Hälfte zwei nicht mehr ins Spiel, während Steißlingen mit einer 3:0-Serie gefolgt von einem 5:0-Lauf aufdrehte und sich bereits nach fünf Minuten in Hälfte zwei mit zehn Toren deutlich absetzte. „Wir haben uns einfach von der schlechtesten Seite gezeigt, mit Fehlwürfen, technischen Fehlern und Fehlpässen. Mit einer Passivität in der Abwehr, die ihresgleichen sucht. So kam sukzessive dieses Ergebnis zustande“, bedauerte Wangens Coach und sparte nicht mit Kritik: „Die Basis von einem Handballspiel ist die Abwehrleistung mit einfachen Toren, aber wenn man nicht bereit ist, sich in der Deckung zu bewegen und Zweikämpfe zu führen und man erst anfängt, wenn alles zu spät ist, dann ist das nicht ausreichend für diese Liga.“
Zu allem Übel fiel dann auch noch Spielmacher und Kapitän Aaron Mayer ab der 40. Minute aus. Nach einem Sturz auf seine bereits lädierte Schulter musste er die restliche Zeit auf der Bank pausieren. „Da hoffe ich, das Allerbeste, dass da nichts Schlimmes herauskommt“, sagte Müller, der nun Maßnahmen ergreifen will: „Wir müssen schauen, welche Rädchen nicht ineinandergreifen und welche Rädchen gut greifen. Daraus muss ich personelle und auch spieltechnische Konsequenzen ziehen.“
Comeback bleibt aus
In beiden Auszeiten von Hälfte zwei ging es Müller vergeblich um Schadensbegrenzung: „Ich wollte schauen, dass wir einen Rückstand mit unter zehn Toren haben und uns nicht abschlachten lassen, um nicht mit einem ganz schlechten Gefühl aus der Partie herauszugehen.“ Ein kurzes Aufflackern im Spiel der Wangener gab es aber dennoch, als Luis Gapp eine 4:0-Serie Wangens eröffnete (48.) und Moritz Sellschopp, Fabian Pentzlin und wieder Luis Gapp den Abstand auf 27:37 verkürzten. Bis zur Schlusssirene legten die Gastgeber im Sportpark Mindlestal in Steißlingen jedoch noch eins drauf und beendeten das Spiel mit zwölf Toren plus.
Müllers Fazit ist eindeutig: „Wir müssen uns ganz dringend darauf besinnen, dass wir angetreten sind, um die Klasse zu halten. Dafür müssen wir kämpfen, mit Attributen wie Abwehrarbeit und auch mal über die Grenzen gehen. Nur mit schön spielen und Gute-Laune-Handball werden wir die Liga nicht halten.“
Für die MTG spielten:
Hölle, Hommel (beide Tor); Gapp (5 Tore, 1 Siebenmeter/kein Tor), A. Mayer (4, 4/3), Vonier (4), Pentzlin (3), Weber (3), Mücke (3), Fischer (2), Sellschopp (2), Kuhnt (2), E. Mayer (1), Natterer (1), Tobehn.
Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)