M1 verpasst die Überraschung
Die Handballer des TSB Schwäbisch Gmünd bestätigten am Samstag ihre Favoritenrolle bei der MTG Wangen in der Regionalliga. Die Gäste gaben das Kommando nicht ab.
Vor voller Kulisse in der Argenhalle ist es der MTG Wangen am Samstag nicht gelungen, das Spiel in der Handball-Regionalliga zu drehen. Mit 24:34 (12:19) gingen die zwei Punkte verdient an die Gäste aus Schwäbisch Gmünd. Doch bevor es in der Hölle Süd zur Sache ging, gab es eine Schweigeminute für den verstorbenen Manfred Pohl, der sich mehr als 65 Jahre im Verein engagierte.
Wir haben uns schon deutlich mehr vorgenommen, als am Ende herauskam.
Aaron Mayer, Kapitän der MTG Wangen
Nach Anpfiff sah es in den ersten Minuten noch gut aus für die MTG Wangen und es schien ein Duell auf Augenhöhe zu werden. Aber nach dem 4:4 (8.) kippte das Spiel und auch die frühe Auszeit von Trainer Tobias Müller in der neunten Minute (4:6) konnte den stetig wachsenden Rückstand der MTG nicht aufhalten.
„Wir haben uns schon deutlich mehr vorgenommen, als am Ende herauskam“, bedauerte MTG-Kapitän Aaron Mayer, der deutlich frustriert war. „Vom Start weg haben wir nicht ins Spiel gefunden, wobei wir am Anfang gar nicht so viel falsch gemacht haben. Auf das ganze Spiel gesehen hatten wir unheimlich viele Fehlwürfe. Ich bin mir sicher, dass es pro Halbzeit mindestens zehn Bälle waren. Das reicht am Ende der Tage nicht, um so einen Gegner zu schlagen.“
Gäste machen den Auswärtspatzer wieder wett
Das Team von TSB-Trainer Aaron Fröhlich hatte eine Mission in Wangen. Galt es doch, den Patzer vom ersten Auswärtsspiel beim TV Plochingen wieder gutzumachen. Die Pleite sollte sich beim zweiten Gastspiel nicht wiederholen. „Das erste Auswärtsspiel war ein Schuss vor den Bug“, resümierte Fröhlich daher im abschließenden Halleninterview, „deshalb waren wir heute sehr konzentriert und sind gut vorbereitet hergekommen.“
Bereits in der 13. Minute wurde es emotional auf beiden Trainerseiten. Ursache war die Disqualifikation von TSB-Spieler Stephan Mühleisen. „Aus meiner Perspektive wurde der Falsche rausgestellt, aber daran muss man sich eher hochziehen und sich einen Push geben, sich aufregen und sagen, legen wir auch noch mal eine Schippe drauf an Härte, aber das ist nicht passiert“ bemängelte Wangens Trainer. „Wir haben dann Schwäbisch Gmünd gewähren lassen.“ Die Distanz zu den Gästen wurde immer größer. Das Fröhlich-Team baute seinen Sieben-Tore-Vorsprung zur Pause in Hälfte zwei weiter aus. Bereits in der 42. Minute lag die MTG Wangen mit zehn Toren zurück.
Im Endeffekt waren sie auch abgezockter als wir.
Wangens Luis Gapp über den Gegner
„Irgendwann war unsere Wurfauswahl und Wurfquote zu schlecht und dann sind sie weggezogen. Gegen so ein Topteam wie Schwäbisch Gmünd, die auch zurecht oben stehen, geht es halt dann auseinander, wenn man seine Dinger nicht reinmacht. So kommt dann so ein Spielstand zustande“, bilanzierte auch Wangens Rückraumspieler Luis Gapp und meinte: „Im Endeffekt waren sie auch abgezockter als wir.“
Einigkeit herrschte darüber, dass der TSB Schwäbisch Gmünd am Samstag zu Recht mit zwei Punkten im Gepäck nach Hause fuhr. Alles andere wäre eben eine positive Überraschung gewesen. „Wir haben es versucht, aber es ist ein gerechtes Ende“, sagte Müller, der vor allem den Willen, „Zweikämpfe sowohl in der Abwehr als auch im Angriff anzunehmen“, vermisste. „Heute haben wir uns selber die Füße weggezogen.“
Am Tag der Deutschen Einheit geht es weiter
Unterm Strich war es für die MTG Wangen eine einkalkulierte Niederlage, wenn auch nicht in dieser Höhe. Klar wäre auch für den 20-jährigen Gapp „ein Sieg schön gewesen. Wir müssen aber eher gegen die, die unten stehen, gewinnen, damit wir sie auf Abstand halten.“ Ein Pflichtprogramm, das am kommenden Freitag (18 Uhr), am Tag der Deutschen Einheit, beim TV Plochingen auf die Allgäuer wartet.
Für die MTG spielten: Hommel, Wenzel (beide Tor); Fischer (3 Tore), Pentzlin, Weber (3), Tobehn (1), Giesen, Mücke (3), E. Mayer (1), Natterer (3), Sellschopp (2), A. Mayer (3, 2 Siebenmeter/2 Tore), Kuhnt (1), Vonier (1), Gapp (3).
Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)