MTG Wangen feiert den Einzug in die Relegation

Die Handballer feiern am letzten Spieltag der Württembergliga einen furiosen 40:37-Heimsieg gegen Wolfschlugen. Schon am Donnerstag steht die Relegation an.

In einem wahrhaften Handball-Spektakel siegt die MTG Wangen am letzten Spieltag in der Württembergliga gegen den TSV Wolfschlugen und qualifiziert sich für die Relegation. Wer beim Duell vor zwei Wochen gegen die SG BBM Bietigheim II dachte, mehr geht nicht in der Hölle Süd, der wurde am Samstag eines Besseren belehrt.

Wir haben gesagt: Wenn Wangen Zweiter werden will, dann müssen sie sich das verdienen. Sie haben es sich verdient.

Wolfschlugens Trainer Steffen Klett

Das Herz der Wangener Sportfans schlug für die Handballer der MTG und die Württembergligisten kämpften für ihr Publikum. Mit dem wichtigen 40:37-Heimsieg gegen den TSV Wolfschlugen zog der Aufsteiger die Eintrittskarte zur Relegation in die Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL). Ab Mitte der zweiten Hälfte standen alle 600 Fans und feuerten lautstark das Team von Trainer Sebastian Staudacher an. Beim Spielstand von 27:27 (45.) wurde es in der Argenhalle so laut, dass die Schiedsrichterpfeife kaum noch zu hören war.

Die Gäste gaben zu diesem Zeitpunkt noch mal richtig Gas und forderten alles von den zweitplatzierten Allgäuern, die zum Abschluss punkten mussten. Wolfschlugens Trainer Steffen Klett hätte die Saison lieber mit einem Erfolg abgeschlossen, war aber mit seinem Team zufrieden: „Wir haben das Ziel erreicht. Wir haben gesagt: Wenn Wangen Zweiter werden will, dann müssen sie sich das verdienen. Sie haben es sich verdient.“

Zur Pause sind es vier Tore Vorsprung

In einem sehr körperbetonten Spiel gelang es den Jungs von Staudacher, sich in der ersten Halbzeit einen kleinen Vorsprung von ein bis zwei Toren zu verschaffen,. Aber Wolfschlugen blieb bis zur 26. Minute hartnäckig dran. Beim 17:15 nahm Staudacher seine erste Auszeit und Aaron Mayers zweiter Siebenmeter sorgte im Anschluss für das 18:15. Der ehemalige Abteilungsleiter und langjährige Schiedsrichter der MTG Wangen, Manfred Hasel, sprach das aus, was alle in diesem Moment hofften: „Vielleicht schaffen sie es, mit drei Toren Vorsprung in die Pause zu gehen.“ Es wurde sogar noch mehr: Zur Pause stand es 20:16.

„Die erste Halbzeit war gut, aber in der zweiten Hälfte wurde es total wild“, meinte Staudacher, der nach dem Sieg vor Freude mit seiner Mannschaft im Kreis tanzte. Bis zur 48. Minute ließ Wolfschlugen nicht locker und glich insgesamt siebenmal aus. Als Wolfschlugen sogar kurz die Führung übernahm (27:26, 45.), verletzte sich Ludwig Plieninger bei einem Zusammenprall mit Wolfschlugens Kreisläufer Jan Philipp Terbeck am Knie. Seine Mannschaft musste für die restliche Spielzeit ohne ihn auskommen.

Ich bin einfach stolz auf die Mentalität, die wir aufs Feld gebracht haben.

MTG-Trainer Sebastian Staudacher

Nur wenige Minuten später hielt Elia Mayer nichts mehr auf der Bank. Er nahm als siebter Feldspieler Wolfschlugen den Ball ab. Die Bietigheimer Schiedsrichter Mauritz Möller und Patrick Neumann erkannten den Treffer aber nicht an - stattdessen kassierte Elia Mayer eine Zeitstrafe. Doch sein Bruder, Kapitän Aaron Mayer, hämmerte in Unterzahl den Ball wenige Sekunden später zum 28:27 (47.) in die Maschen. In den letzten zehn Minuten zeigte Wangen den Killerinstinkt, der Staudacher beeindruckte: „Ich bin einfach stolz auf die Mentalität, die wir aufs Feld gebracht haben. Das ist mehr Wert als jede andere taktische Sache.“

Die Handballsaison 2023/24 wird in die Geschichte der MTG eingehen. Als Aufsteiger marschierte Wangen auf Platz zwei - bereits am Donnerstag (18 Uhr) geht es in der Hölle Süd gegen den Meister der Südbadenliga, TuS Steißlingen, um den Aufstieg in die BWOL. „Wir dürfen uns mega freuen, dass wir die zwei Aufstiegsspiele spielen dürfen. Wir werden alles reinlegen und das Maximale rausholen“, kündigte der scheidende Trainer an.

Nach dem Studium ist schon die Rückkehr geplant

Denn am Samstag hieß es auch Abschied nehmen. Nach der Relegation werden Staudacher und Torwarttrainer Sebastian Nerger zusammen mit Tim Geyer, Nils Hindelang und Felix Mendler die MTG verlassen. So recht wollte das nach dem Sieg aber noch keiner an sich heranlassen. Staudacher bedankte sich beim Publikum: „Der Abschied fällt mir umso schwerer. Was hier passiert, kann man nicht aufheben, weil es unfassbar, einmalig ist. Ich habe noch nie in so einer Halle gespielt“, bekannte er und wurde mit großem Applaus bedacht.

Geyer, Hindelang und Mendler verabschieden sich studienbedingt, schließen eine Rückkehr allerdings nicht aus. Alle drei sind bei der MTG groß geworden. „Der Weg, wird sicher wieder hierher zurückfinden“, beteuerte Geyer. Hindelang schloss sich dem an: „Es tut weh und es ist ein Traum, in solch einer Atmosphäre zu spielen. Ich bin jetzt jung und gehe zum Studieren. Wenn ich damit fertig bin, werde ich bestimmt wieder zurückkommen.“

MTG: Hölle, Jaeschke; A. Mayer (7/2), Natterer (7), Mendler (6), Hindelang (5), Weber (4), Schopp (4), E. Mayer (3), Fischer (2), Geyer (2),Plieninger, Mücke.

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