Männer 1 - Die Hypothek aus der ersten Halbzeit ist zu groß
Die MTG Wangen verliert in der Handball-Regionalliga beim TSV Heiningen mit 34:43. Bereits zur Pause sind es acht Tore Rückstand für die Allgäuer.
Die Stimmung bei Wangens Handballer war am Samstag zur Pause in der Kabine gedämpft. Beim TSV Heiningen verlor der MTG in der Regionalliga am Ende mit 34:43 (13:21). Trainer Tobias Müller konnte mit der Leistung seiner Jungs „in Hälfte zwei deutlich besser leben als in der ersten“. Mit der Hypothek von acht Toren minus aus den ersten 30 Minuten wurde es nach der Pause schwer, noch mal heranzukommen. „Das Positive an der Geschichte ist, dass wir uns in Hälfte zwei nicht hängen gelassen haben“, sagte Müller, der selbst „an einem guten Tag“ seiner Spieler es als „brutal schwer“ sah, „gegen Heiningen etwas zu holen“.
Wir haben in der Deckung keinen Zugriff bekommen und vorne zu leicht die Bälle vergeben.
MTG-Trainer Tobias Müller über die erste Halbzeit
Heiningen spielt im Gegensatz zu anderen Mannschaft mit einer offensiven 3:2:1-Abwehr und nicht die gewohnte 6:0-Abwehr der anderen Teams in der Regionalliga. „Da hat uns geistig die Bereitschaft gefehlt, mit Bewegung ohne Ball das zu kompensieren“, sagte Wangens Trainer.
Die MTG startete in der Voralbhalle auf Augenhöhe in die Partie. Nach der Führung (7:6) nahm Müller vier Minuten später (7:9) die erste Auszeit: „Ich hatte das Gefühl, dass es in die falsche Richtung ging und habe dagegenwirken wollen, aber es hat das Gegenteil bewirkt. Ich habe frisches Personal gebracht und umgestellt. Wir haben in der Deckung keinen Zugriff bekommen und vorne zu leicht die Bälle vergeben. Das waren in der ersten Halbzeit mit Sicherheit sieben oder acht freie Bälle.“
Heiningen zeigt seine Qualität
Sechs Minuten vor der Pause unterbrach Wangens Trainer wieder das Spiel beim 10:16-Rückstand, um seine „Jungs wachzurütteln, damit wir gut in die zweite Halbzeit kommen und taktisch nachbessern. Wir haben uns da in einen Negativstrudel reingespielt, mit falschen Entscheidungen und Fehlern.“
Heiningen stellte seine Qualität unter Beweis: „Sie haben alles getroffen und mit einer Selbstverständlichkeit das Tempospiel angezogen und wir waren im Kopf nicht bereit, dagegenzuhalten“, bilanzierte Müller, der in der 42. Minute die Devise ausrief, „das Ding einfach anständig zu Ende zu spielen und unter zehn Toren minus zu bleiben. Nicht auf Teufel komm raus aufs Risiko zu gehen.“
Das ist eine herbe Niederlage, aus der wir wieder etwas ziehen können.
MTG-Trainer Tobias Müller
Auch wenn es in dieser Saison wieder nicht gelungen ist, gegen den TSV Heiningen zu bestehen, wollen die MTG Wangen und ihr Trainer den Kopf nicht hängen lassen: „Das ist kein Grund zum Schwarzmalen, das ist eine herbe Niederlage, aus der wir wieder etwas ziehen können. Am Ende ist es egal, ob wir mit vier Toren oder neun Toren verlieren.“
Hoffen auf Schopp und Sellschopp
Die gute Nachricht für das kommende Auswärtsspiel am Samstag (20 Uhr) bei TuS Steißlingen ist, dass Yannik Schopp ab Montag wieder ins Training einsteigt und hoffentlich auch Moritz Sellschopp, der in Heiningen krankheitsbedingt ausfiel, wieder auf dem Damm ist. „Wir werden nächste Woche wieder dreimal trainieren und schauen, dass wir am Samstag ein besseres Ergebnis einfahren“, kündigte Müller an und richtete den Blick nach vorne: „Die haben wir noch gut in Erinnerung und wir fahren dahin, um zu gewinnen.“
Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Hommel (beide Tor); Fischer (5 Tore), Pentzlin (2), Weber (1), Tobehn (2), Giesen (1), Mücke (3), E. Mayer (3), Natterer, A. Mayer (7, 6 Siebenmeter/5 Tore), Kuhnt (4), Vonier (3), Gapp (3).
Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)