M1 - TVS Baden-Baden beeindruckt in der Hölle Süd

Die starke Abwehr der Gäste aus Sandweier ließen Wangens Handballern keine Chance im letzten Spiel der Hinrunde. Stefan Dohrn lief nach einem Jahr wieder bei der MTG auf.

Mit 37:24 (15:9) war der TVS Baden-Baden der verdiente Sieger beim Regionalliga-Jahresabschluss in der Argenhalle. Was im Vorfeld ein „heißer Tanz“ werden sollte, war am Ende für Wangens Handballer eine klare Niederlage gegen ein Topteam, das in der vergangenen Saison noch in der dritten Liga auftrat.

Spiel beginnt mit Schweigeminute

Vor 600 Zuschauern am Samstagabend nahm die MTG-Handballfamilie vor Anpfiff mit einer Schweigeminute Abschied von Evelyn Staudacher. Die Frau von Ex-Trainer Sebastian Staudacher und Mutter der kleinen Karli verstarb am 2. Dezember im Alter von 35 Jahren. „In diesen schweren Zeiten stehen wir als Handballfamilie zusammen an eurer Seite“, so die einleitenden Worte zur Schweigeminute.

Ein emotionaler Moment, der die MTG aber dennoch gut in die Partie starten ließ und zu Beginn ein enges Duell versprach, das aber in der achten Minute bereits kippte. Auch eine Auszeit von MTG-Trainer Tobias Müller konnte den 3:0-Lauf der Gäste nicht stoppen. Der TVS ging mit 8:5 in Führung und baute diese kontinuierlich aus. „Wir sind wirklich gut reingekommen, konnten es aber nicht in Tore ummünzen, weil wir vorne viele Fehler gemacht haben“, bedauerte Max Weber und erklärte: „Die Fehler kamen nicht irgendwoher, sondern die waren einfach provoziert von der mega starken Abwehr Sandweiers. Sie haben uns unser Spiel genommen. Trotzdem, finde ich, haben wir uns durch die Abwehr in der ersten Halbzeit gut gehalten und dachten, dass wir das Spiel noch drehen könnten. Doch in der zweiten Hälfte haben sie uns noch konsequenter bestraft und sind weggezogen.“

Höhe der Niederlage nicht entscheidend

Zu viele technische Fehler im Angriff entließen Wangens Handballer mit sechs Toren minus in die Kabine. Müller zog alle Register und setzte auf den siebten Feldspieler ohne Torwart im Angriff. „Das hat perfekt funktioniert. Wir machen die freien Bälle rein, aber dann tröpfelte es so dahin. Sandweier hat Qualität. Sie sind aus der dritten Liga abgestiegen. Da greift jedes Rädchen ins andere, da mache ich meinen Jungs keinen Vorwurf.“ Am Ende war für Wangens Trainer die Höhe der Niederlage nicht entscheidend, denn auch bei einem knapperen Ergebnis, bliebe es eine Niederlage, so Müller.

Nach einem Jahr Verletzungspause lief in Hälfte zwei Stefan Dohrn wieder im Rückraum auf und war sichtlich froh: „Es war wunderbar wieder auf dem Feld zu stehen“, sagte er, der zuvor schon zwei Testphasen bei der zweiten Mannschaft erfolgreich absolviert hatte -ohne „Gehirnblockade“ durch seinen Kreuzbandriss. „Bei der ersten Mannschaft wieder aufzulaufen, das macht schon was mit einem.“

Heimdebüt für Noah Richter

Ein neues Gesicht auf der Platte war am Samstag auch der junge A-Jugend-Spieler Noah Richter im Rückraum, der bereits vergangene Woche sein Debüt in Waiblingen gab. „Das war ein super Gefühl, weil einfach die Atmosphäre und Zuschauerzahl viel besser und mehr ist als in der A-Jugend“, freute er sich und kritisierte freimütig den zu langsamen Rückzug in Hälfte zwei, als Wangen in Überzahl vier einfache Gegentore ins leere Tor kassierte.

Für Wangens Handballer waren die verlorenen Punkte verkraftbar. Auch Co-Kapitän Michel Fischer sah das entspannt: „Ich habe schon die ganze Woche zu den Jungs gesagt, das ist kein Spiel, das wir gewinnen müssen. Da muss bei denen schon ganz viel schlecht laufen und bei uns sehr viel sehr gut, dass wir da eine Chance haben. Es ist eine verkraftbare Niederlage.“

Auf dem Papier haben wir unser Ziel erreicht.

MTG-Co-Kapitän Michel Fischer

Das ausgelobte Ziel, mit zehn Pluspunkten die Hinrunde zu beenden, hatten Wangens Handballer schon vor dem Samstag erreicht. Den Anspruch für die zweite Hälfte der Saison steckt Fischer höher: „Auf dem Papier haben wir unser Ziel erreicht und wenn man an die Abgänge vor der Saison mit Leopold Plieninger, Nils Hindelang und Robin Straub, plus die Verletzungen von Aaron Mayer und Luis Gapp denkt, können wir mit den zehn Punkten super leben, aber ich bin der Meinung, dass schon zwei oder drei Punkte mehr drin gewesen wären. Das ist jetzt die Aufgabe, in der Rückrunde weiterzulernen.“

Diese Sichtweise teilte auch Müller: „Mit zehn Punkten bin ich nicht zufrieden, wir sind im Soll, aber wir hatten die Chance auf elf oder zwölf Punkte, und deshalb fällt das Training über Weihnachten nicht aus.“ Die Winterpause soll genutzt werden, aber es gibt auch freie Tage für das Team. Am Dienstag wartet eine Einheit in der Halle auf die Mannschaft. Über die Feiertage wird es drei zusätzliche Termine geben, bis es dann mit Vollgas gegen den direkten unteren Tabellennachbarn TV Neuhausen/Erms am 10. Januar (20 Uhr) in der Argenhalle weiter geht. Eine wichtige Begegnung für Wangens Handballer, denn die zwei Punkte gehören für den Klassenerhalt schon fast zum Pflichtprogramm.

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Hommel (beide Tor); Fischer (2 Tore), Richter (3, 1 Siebenmeter/1 Tor), Pentzlin, Weber (4), Tobehn (1), Schopp (1), Mücke (3), Dohrn, E. Mayer (4, 3/0), Natterer (1), Sellschopp, Kuhnt (1), Vonier (4, 3/2).

Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)

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