M1 - Aufatmen bei der MTG Wangen

Die MTG Wangen feierte gegen den TSV Blaustein einen klaren Sieg und sammelte wichtige Motivation für die letzten Spiele vor der Winterpause.

Es war fast ein Pflichtsieg für die MTG Wangen am Samstag vor 600 Zuschauern in der Hölle Süd gegen Schlusslicht TSV Blaustein, den keiner so eindeutig erwartet hatte. 35:26 (22:12) stand am Ende in der Handball-Regionalliga auf der Anzeigentafel in der Argenhalle. Nach sechs Niederlagen für Wangens Handballer war es nicht nur ein Befreiungsschlag, sondern auch eine wichtige Motivation für die nächsten beiden Begegnungen vor der Winterpause.

Elia Mayer als Spielmacher

Ohne Aaron Mayer und Luis Gapp als Spielmacher lief in der Startformation Aarons Bruder Elia Mayer auf Rückraum Mitte für die beiden verletzten MTG-Spieler auf und löste die Aufgabe mit Bravour. Bereits nach 15 Minuten lag der TSV Blaustein mit 4:11 Toren zurück und kämpfte vergeblich um Anschlusstreffer. Das junge Team von Blaustein-Trainer Arno Uttenweiler hatte eindeutig keinen guten Tag: „So viele technische Fehler wie in der ersten Halbzeit habe ich noch nie erlebt“, bedauerte ihr Trainer und stand danach vor der schweren Aufgabe, die Mannschaft wieder aufzubauen. „Wir haben ein Durchschnittsalter von 19,3 Jahren und unser Ziel ist es von Spiel zu Spiel besser zu werden. Wangen war heute einfach intensiver und geschlossener und hatte heute mehr den Drang, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen. Ihr Torhüter ist heute über das Ziel hinausgewachsen. Bei uns war es mit Abstand das schlechteste Spiel, aber mit so einer jungen Mannschaft ist es normal, dass man mal drei Schritte nach hinten macht.“

Starke erste Hälfte

Nach einer starken ersten Hälfte mit Lukas Hölle zwischen den Pfosten zollte MTG-Trainer Tobias Müller den jungen Gästen seine Anerkennung, als sie mehrmals in den letzten 20 Minuten den Abstand auf sieben Tore verkürzten: „Die zweite Halbzeit hat alle Baustellen aufgezeigt, die wir haben. Höchsten Respekt für Blaustein, wie sie sich nach zehn Toren Rückstand in der zweiten Hälfte noch mal reingekämpft haben“, lobte Müller und tadelte seine Jungs wegen „undisziplinierter Würfe, individuelle Abwehrfehler, technischer Fehler und inkonsequentem Torhüterspiel. Daran müssen wir arbeiten, dass wir das auf 60 Minuten hinkriegen und nicht auf 40 Minuten.“

Eine Überraschung war am Samstag der Auftritt von Ex-Kapitän Robin Straub, der unerwartet auf der Linksaußen-Position als Back-up für Christian Vonier zur Seite stand. „Ich habe heute Mittag Schwarzwälder Kirschtorte gegessen als Tobse (Tobias Müller, Anm. d. Red.) anrief. Yannik hatte um 13.30 Uhr abgesagt, weil er Fieber hat. Tobse fragte, ob ich mitspielen könnte, aber nicht wirklich, weil Christian Vonier das super macht.“ Mit sieben Treffern erfüllte Vonier als bester Torschütze der MTG seine Aufgabe souverän und Straub freute sich für die Jungs über den Sieg, der „wichtig für die Psyche war, weil jetzt noch zwei Spiele kommen, die richtig schwer werden.“ Aktiv ist Straub noch bei der dritten MTG-Herrenmannschaft in der Bezirksliga und trainiert wechselweise auch mit den ersten beiden Mannschaften der MTG.

Wir haben von Anfang an sehr reif, sehr konsequent gespielt.

MTG-Kapitän Aaron Mayer

Der verletzte Kapitän Aaron Mayer unterstützte auch am Samstag wieder sein Team von der Bank aus und war voll des Lobes: „Wir haben von Anfang an sehr reif, sehr konsequent gespielt. Jeden Fehler, den der Gegner gemacht hat, haben wir ausgenutzt. Alles, was sie uns angeboten haben, haben wir sofort in Tore umgemünzt, und so erarbeitet man sich einen sehr deutlichen Halbzeitvorsprung. In der zweiten Hälfte fängt der gegnerische Torhüter an, mehr Bälle zu halten. Der Gegner hatte auch mehr Qualität als in der ersten Halbzeit, aber am Ende war es ein verdienter und souveräner Start-Ziel-Sieg. Dementsprechend freue ich mich mit und für die Mannschaft, auch für den Kopf, dass es mal so einen Sieg gegeben hat. Heute haben sie so gespielt, wie sie auch trainieren.“

Noch zwei Punkte bis zum Etappenziel

Mit Elia Mayer schlüpfte auch Moritz Sellschopp in die ungewohnte Rolle auf Rückraum Mitte: „Das ist schon etwas Neues“, meinte er. „Man muss mehr mit dem Team denken, um die Leute einzusetzen, um die Stärken und Schwächen zu nutzen.“ Zwei Punkte fehlen bis zur Weihnachtspause noch für das ausgelobte Ziel der MTG Wangen, bis dahin zehn Zähler auf der Habenseite zu verbuchen. Zwei anspruchsvolle Begegnungen stehen noch an, die definitiv noch ohne Luis Gapp stattfinden werden. Ein Bänderriss zwingt ihn in den nächsten Wochen zu einer Zwangspause.

„Wir müssen das jetzt neu strukturieren. Das braucht Zeit zum Entwickeln. Wir müssen die Woche nutzen und gut trainieren, damit wir neu und strukturiert zusammenwachsen“, sagte Sellschopp und Wangens Trainer mahnte ebenfalls: „Heute überwiegt die Freude, aber wir tun gut daran, aus diesem Spiel einen Lerneffekt zu ziehen.“

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Hommel (beide Tor); Fischer (6 Tore), Pentzlin (1), Weber (4), Preuschl (1), Tobehn (1), Straub, Mücke (1), E. Mayer (5, 2 Siebenmeter/2 Tore), Natterer (2), Rebstein (1), Sellschopp (3), Kuhnt (3), Vonier (7).

Bericht: Susanne Backmeister (Schwäbische Zeitung)

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