Der Tabellenletzte erweist sich als harte Nuss

Einen weiteren Heimsieg landete die MTG Wangen in der Handball-Württembergliga - die Dominanz ließ aber lange auf sich warten. Klar sind nun drei Abgänge.

Am Ende war es am Samstag der siebte Rückrundensieg in Folge für die Handballmannschaft der MTG Wangen in der Württembergliga. In den letzten 15 Minuten bebte die ausverkaufte Hölle Süd wieder, als der Tabellenzweite die Führung mit 26:24 übernahm und bis zum Ende auf 33:28 (15:15) ausbaute. Die Zuschauer hielt nichts mehr auf ihren Plätzen und sie feierten ihr Team, das nach dem Schlusspfiff im Kreis tanzte, mit Standing Ovations.

Trotz makelloser Bilanz in diesem Jahr fand Trainer Sebastian Staudacher kritische Worte nach dem Spiel: „In den ersten 15 Minuten waren wir gar nicht auf dem Feld und haben sie machen lassen.“ Der SV Fellbach wusste dies zu nutzen und dominierte zu Beginn die Begegnung und schaffte es so, bis zur Pause mit Wangen auf Augenhöhe zu bleiben. Fellbachs Trainer Benjamin Manz, der alleine am Seitenrand ohne Tobias Unfried die Mannschaft coachte, konnte mit dem Auftritt seines Teams gut leben. „Ich bin absolut zufrieden mit der Mannschaft. Sie haben gegen den Tabellenzweiten bis zum Schluss gekämpft, gegen eine abgezockte Truppe vor einer knallvollen Halle“, sagte er. Das musste das Schlusslicht der Liga auch, denn nach dem Seitenwechsel mit 15:15 sah SV-Spieler Maximilian Pfeil die Rote Karte (34.) und Cedric Freudenreich verbrachte die letzten zehn Minuten der Partie verletzungsbedingt auf der Bank.

Wir haben irgendwann in der zweiten Halbzeit den Zugriff gefunden. Wobei Fellbach viele Zeitstrafen hatte und die Rote Karte. Am Ende war der Sieg doch deutlicher, als wir es eigentlich verdient gehabt hätten.

Sebastian Staudacher

Fellbach zeigte deutlich, wie ausgeglichen das Niveau in der Württembergliga ist. Als Tabellenletzter ließen sie sich bis zur 39. Minute nicht abschütteln und boten Wangen die Stirn. Zwischenresultate waren: 18:18 (34.), 19:19 (35.) und 22:22 (39.). Der MTG-Trainer zeigte Respekt vor der Leistung des Gegners. „Wir haben irgendwann in der zweiten Halbzeit den Zugriff gefunden. Wobei Fellbach viele Zeitstrafen hatte und die Rote Karte. Am Ende war der Sieg doch deutlicher, als wir es eigentlich verdient gehabt hätten“, meinte Staudacher. Klare Worte des Wangener Coaches, der natürlich froh war über die zwei Punkte vor dem Spitzenspiel nächste Woche gegen Spitzenreiter HSG Albstadt. Wangen ging zehn Minuten vor Ende mit fünf Toren Vorsprung in Front und verteidigte diesen erfolgreich bis zum Ende. Nicht zuletzt auch durch Mika Jaeschke im Tor, der den letzten Siebenmeter Fellbachs hielt.

Nervenstark verwandelte Kapitän Aaron Mayer als bester Torschütze alle acht Siebenmeter und die Jungs gönnten Denis Akok die Ehre, in der Schlussminute das letzte Wort mit seinem Siebenmeter zum 33:28 zu haben.

Die Teamleistung ist überragend in Wangen und Kapitän Mayer teilt in dieser Saison die Verantwortung kameradschaftlich mit Tim Geyer: „Tim und ich wechseln uns ab. Wer anfängt, wirft auch die Siebenmeter. Jetzt hat er die letzten zwei Spiele gefehlt und ich bin froh, dass heute alle geklappt haben. Wenn Tim nächste Woche wieder da ist, wird er den ersten Siebenmeter werfen. Das haben wir so ausgemacht.“

Noch angeschlagen von der Bronchitis kam auch Geyer nach über zwei Wochen wieder zum Einsatz, wenn auch im Schongang. „Tim wollte wieder spielen, um zu sehen, wie es mit der Belastung geht. Deshalb haben wir es so dosiert, dass er zehn, zwölf Minuten hatte“, sagte Staudacher, der hoffte, dass Geyer für nächste Woche wieder in seinen Rhythmus findet. Neben Geyer waren auch Elia Mayer und Leopold Plieninger immer noch nicht fit und Michel Fischer fiel komplett aus.

Diese drei Spieler verlassen die MTG am Saisonende

Bis zum Ende der Saison kann die Mannschaft noch auf Geyer, Felix Mendler und Nils Hindelang bauen. Danach heißt es Abschied nehmen. Alle drei werden studienbedingt das Team verlassen. Nach Ersatz sucht Timo Feistle, Sportlicher Leiter der MTG, in den eigenen Reihen. Robin Straub kommt aus der Verletzungspause zurück und soll den Abgang von Mendler kompensieren. „Vielleicht fängt Fabian Pentzlin aus der zweiten Mannschaft die Lücke am Kreis auf“, so Feistle. Pentzlin war bereits am Samstag mit dabei auf der Bank und konnte schon mal Württembergliga-Luft schnuppern.

Drei Abgänge und ein Trainerwechsel warten auf das Team nach der Saison. Eine Tatsache, die auch den scheidenden Trainer Staudacher nicht unberührt lässt: „Das trifft mich schon, aber Ausbildung hat natürlich Vorrang und mit einer Rückkehr darf man hoffentlich rechnen.“

Für die MTG Wangen spielten: Hölle, Jaeschke (beide Tor); A. Mayer (10 Tore, 8 Siebenmeter/8 Tore), Natterer (3), Weber (2), Akok (1, 1/1), Schopp (3), Hindelang (9), E. Mayer, Mendler (1), Geyer (1), Plieninger (2), Pentzlin.

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Hölle Süd on Tour nach Albstadt

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Die MTG Wangen und die Ruhe vor dem Sturm