Der Aufstieg der MTG Wangen ist weiter möglich

In einem sehr intensiven Spiel behaupten sich die Handballer der MTG Wangen im Aufsteigerduell gegen die SG BBM Bietigheim II. Die Allgäuer bleiben Tabellenzweiter.

Es war am Samstag der absolute Höhepunkt des Jahres in der Hölle Süd. Im Württembergliga-Duell der MTG Wangen gegen Mitaufsteiger SG BBM Bietigheim II wurde Handball vom Feinsten geboten. Die Stimmung in der mit 600 Zuschauern ausverkauften Argensporthalle war hervorragend. Sowohl die MTG-Spieler als auch Trainer Sebastian Staudacher waren nach dem 33:31-Sieg überwältigt: „Ich habe selten so eine Hölle Süd erlebt, was da los war, das war brutal“, lobte Staudacher die Kulisse. Selbst SG-Trainer Christian Heuberger, dem die Niederlage „enorm weh“ tat, zeigte sich beeindruckt „von der super Atmosphäre in der Halle, die sehr viel Spaß gemacht hat“.

Zwei Aufsteiger kämpfen um Platz zwei

Am drittletzten Spieltag bewiesen beide Mannschaften ihre Qualität, die sie als Aufsteiger hinter der HSG Albstadt auf Platz zwei und drei in der Württembergliga durchmarschieren ließ. Fehler und verpasste Chancen gab es trotzdem auf beiden Seiten, und von Anfang an war deutlich zu spüren, wie groß der Kampfgeist beider Teams war.

SG-Kreisläufer Nils Boschen erzielte in der zweiten Minute per Siebenmeter das erste Tor für Bietigheim. Nur zwei Minuten später stand Boschen wieder an der Siebenmeterlinie. Doch Lukas Hölle parierte, Wangen fand ins Spiel und hielt bis zur 21. Minute die Gäste auf zwei bis drei Tore Abstand. Doch Bietigheim gab nicht auf und schaffte es, sich in den letzten sechs Minuten bis zur Pause wieder ins Spiel zu bringen. Wangen blieb bis zum Seitenwechsel nur noch der kleine Vorsprung von 16:15. Ein Remis zur Pause wäre aber auch drin gewesen, denn in letzter Sekunde bekam Bietigheim noch einen Freiwurf.

Die Zuschauer haben den Spirit honoriert.

Sebastian Staudacher, MTG-Trainer

Zurück aus der Kabine baute Wangen die Führung wieder konsequent aus und schuf sich bis zur 49. Minute ein komfortables Polster von sechs Punkten (29:23). Dann kam wieder der fehlende „Killerinstinkt“zum tragen, den Staudacher schon die ganze Saison über thematisierte: „Wir verwerfen zu viele freie Bälle und machen zu viele Fehler, aber sie haben trotzdem unfassbar gefightet und gekämpft. Man hat gemerkt, dass da ein Spirit da war und die Zuschauer das honoriert haben.“ Wangens Publikum trug die Mannschaft zum Sieg, der mit 33:31 knapper ausfiel, als es hätte sein müssen. Heuberger honorierte die Leistung seine Teams, die sich zum Ende der zweiten Halbzeit wieder zurück gekämpft hatten: „Das muss man mit dieser Atmosphäre in der Halle erst mal wieder schaffen, zurückzukommen“, betonte er.

Ein Sieg muss noch her in den verbleibenden zwei Spielen

Für die Reserve des Bundesligisten aus Bietigheim ist der Traum vom Relegationsplatz am Samstag geplatzt. In Wangen spürte man dagegen deutlich die Freude und Erleichterung über den Sieg, der den Geburtstag vom Kapitän Aaron Mayer und Stefan Dohrn in den Schatten stellte: „Die Anspannung war schon die ganze Woche da vor diesem Highlight-Spiel gegen einen guten Gegner. Mein Geburtstag hat heute nicht stattgefunden, weil ich in meinem Kopf direkt beim Spiel war.“ erklärte Mayer.

Zwei Spiele stehen für die MTG noch an. Am Samstag folgt das letzte Auswärtsspiel beim TV Oeffingen (Platz neun) und danach steht das finale Heimspiel gegen den TSV Wolfschlugen (Platz sechs) an. Einen Sieg müssen die Allgäuer für die Relegation noch einfahren. Eine lösbare Aufgabe, die der Rechtsaußen Simon Natterer sachlich betrachtete: „Es war zwar heute das wichtigste Spiel in der Saison, aber wir müssen weiterhin hundert Prozent geben.“

Die größte Hürde ist genommen

Die größte Hürde wurde am Samstag genommen. Unter der Regie von Staudacher ist das Wangener Team nach nur einer Saison in der Württembergliga bereits auf dem Sprung zur nächsten Ebene. Ein Moment, der auch für den scheidenden Trainer emotional war: „Das live mitzuerleben am Spielfeldrand, ist schon sehr besonders. Dieses Adrenalin in der Form werde ich vermissen. Was man da aufsaugen kann, gibt einem schon ganz viel. Ich werde auf jeden Fall weiterhin da sein und sie von oben vorpeitschen.“

MTG: Hölle, Jaeschke; A. Mayer (3/1), Geyer (7), Plieninger (4), E. Mayer (4), Natterer (4), Weber (3), Schopp (3), Hindelang (3), Fischer (1), Mendler (1), Dohrn.

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MTG Wangen vor richtungsweisendem Spiel